Donnerstag, 10. Januar 2008

das leiden fuer machu-picchu



das grosse abenteuer 'inkatrail zum machu-picchu' ging am letzten sonntag los. es wird auch gesagt: warum 4 tage zum machu-picchu wandern? es gibt auch einen zug der hinfaehrt?! aber folgendes sprichwort hat sich bewahrheitet: der weg ist das ziel.
gemeinsam mit zwei finnischen rucksackreisenden (janne und miko) sowie unserem guide juan carlos machten wir uns, nachdem tanja ihr persoenliches gepaeck einem der insgesamt fuenf porter gegeben hatte, auf den trail. der erste tag schien mit 8 km, ca. 4.5h laufzeit und nur einigen wenigen hoehenmeter nicht allzu anstrengend zu werden. unsere porters (leonardo, federico, little jami, walter und alfredo), beladen mit je 25kg gepaeck, welches sie mit blachen auf dem ruecken fest gebunden hatten, flizten schon nach wenigen hundert meter an uns vorbei. in sandalen, trainerhosen und fussballshirts versteht sich, nichts von festen bergschuhen und funktioneller kleidung. auf halber strecke, vom regen schon einbisschen gebeutelt, trafen wir im mittagscamp ein und staunten nicht schlecht, als uns jami der koch forelle mit reis und vorweg eine nudelsuppe durch walter servieren liess. das hatten wir nun wirklich nicht erwartet. die weiteren 2h bis zu unserem camp waren sehr kurzweilig und trocken und als wir dort eintrafen, standen unsere zelte bereits. juan empfahl mir, das traditionelle Maisbier 'chicha' zu probieren. so eine truebe bruehe wuerde man normalerweise sofort in den sondermuell kippen. ich prostete trotzdem mit Juan, nachdem wir den ersten schluck zu ehren von pachamama (mutter erde) auf die erde leerten. das bier schmeckte ziemlich sauer aber trotzdem gut. gleich anschliessend hiess es 'tea-time'. bei popcorn, cracker und tee sassen wir gemuetlich im esszelt zusammen und lernten uns etwas naeher kennen. das abendessen stand dem mittagessen in keiner form nach. wir staunten wiederum, was mit einem gaskocher alles gezaubert werden kann. um 19.30 uhr war dann ende feuer - nachtruhe!
wir haben beide in unserem zelt erstaunlich gut geschlafen. um 5.30 uhr weckten uns die porter mit heissem coca-tee und um 6 uhr gab es ein waehrschaftes fruehstueck mit porridge, pancakes, muesli und brot, schliesslich galt es am heutigen tag 1100 hoehenmeter (nur opsi) zu ueberwinden und wir wanderten ohne mittagspause direkt zum nachtcamp. es ging im ersten teil einfach nur steil bergauf. ich versuchte dabei, mich an die fersen der porters zu heften und erreichte den warmiwañusqa-pass auf 4200 müm bereits nach 2 3/4 stunden. klar, die porter hatten auch 20kg mehr zu tragen, aber sie hatten auch eine beule in der backe, gefuellt mit cocablaetter. tanja strahlte mir nur eine stunde spaeter entgegen, miko folgte auch bald und janne hatte grosse probleme, weil er fiebrig war. ein gefuehl der erleichterung und befriedigung war das (siehe foto oben) als wir oben waren, aber nicht fuer lange! denn der abstieg zum camp war in etwa genau so steil und in teils stroemendem regen zu bewaeltigen (unsere knie schlotterten noch die ganze nacht weiter). in diesem teil hatte ich keine chance gegen die porter weil sie leichtfuessig den berg hinunter rannten. im camp wurden wir mit einem warmen applaus von unseren porter und dem koch empfangen und fuer den rest des tages kulinarisch verwoehnt. uebrigens zeigte das maisbier dann doch noch seine wirkung! ich musste mit sellerietee gegen die magenprobleme verpflegt werden.
der dritte tag war der kulturelle. unterwegs zu unserem letzten nachtlager besichtigten wir verschiedene inkastaetten und liessen uns einmal mehr von juans wissen ueber die inkas in den bann ziehen. am abend hatten wir dann erstmals die gelegenheit warm zu duschen. tanja hatte nach der ankunft einen riesen smile im gesicht und ueberredete mich auch zu einer dusche (die unterhosen habe ich jedoch nicht gewechselt).
der vierte tag war der grosse tag! bereits um 4 uhr wurden wir geweckt und um 5 uhr ging es los richtung machu picchu. das tempo war ganz schoen hoch, denn jeder wollte als erster am 'sungate' sein, wo es bei klarem wetter eine wunderbare sicht auf die ganze inkastaette zu bewundern gibt. das eiltempo hat sich fuer uns ausgezahlt, der nebel kam erst, als wir die ersten fotos, wenn auch etwas dunstig, bereits geschossen hatten. als wir zum machu picchu abstiegen weinte der himmel erbaermlich. ja, das wetter spielte nicht immer ganz mit, weshalb uns juan jeweils riet, einen porter fuer besseres wetter zu opfern. die jungs waren jedoch alle so herzensgute menschen, dass wir uns nie einig wurden und den regen halt in kauf nahmen (dieser satz kam von tanja, fuer uns war klar dass wir ihren porter opfern). juan gab nun nochmals sein bestes und erzaehlte uns alles wissenswerte ueber die zweite hauptstadt der inkas, machu picchu - eindruecklich diese staette.
nach dem mittagessen in aguas calientes genossen wir das warme wasser der dortigen hot springs (braune bruehe, soll aber gesund sein). im zug zurueckt nach ollantaytambo tauschten wir das erlebte nochmals aus. das trekking waere auch ohne machu picchu ein highlight gewesen. wunderbare landschaften, hilfsbereite menschen, schoene aussichten, mystisches wetter... das alles hat zu einem ganz unvergesslichen erlebnis beigetragen. apropos tragen. die porter haben mir sehr imponiert, ich ueberlege mir ob ich naechstes jahr eine saison als porter mache...

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