Sonntag, 15. Januar 2017

Into the Wild

Wir waren zurück, in Namibia, in dem Land, das uns vor vier Jahren so begeistert hatte!

Lange blieben wir aber vorerst nicht. Bereits nach einer Nacht auf einem Camping nahe der Grenze (wo Patrik plötzlich ein bisschen den Gag in den Hosen hatte, weil wir im Dunkeln ohne Feuer vor unseren Autos mit Dachzelten sassen, und uns aus dem Busch überall Augenpaare anschauten - Schuld war das Buch 'Der Schneeleopard' den er unmittelbar vor unserer Reise gelesen hatte), immigrierten wir nach Botswana und machten gleich mit den Gesetzeshüter Bekanntschaft. Zuerst eine Geschwindigkeitsbusse für Ändu und dann wollten sie uns an einem Checkpoint 1000 Pula (ca. CHF 100) abknöpfen, weil wir nicht beim Stopschild gewartet, sondern gleich bis zum Polizist aufgeschlossen hatten. Mit etwas Charme, ein paar Komplimenten für das wunderschöne Land und der Tatsache dass wir doch eben erst eingereist waren und deshalb mit den Gepflogenheiten des Landes noch nicht so vertraut waren, liess uns der Polizist weiterfahren. Ausserdem war Heilig Abend und wir wollten nicht seine Partysponsoren sein! 

Nach einer Nacht in Maun gings an Weihnachten auf zum 1. Highlight unser zweiwöchigen Reise. Wir flogen ins Okavangodelta, einer der beeindruckendsten Landschaften der Welt und deshalb Welterbe der UNESCO. Obwohl wir während der Regenzeit unterwegs waren (davon später mehr), war das Delta verhältnismässig trocken. Der Okavango entspringt in den Bergen von Angola, wo es jetzt regnet. Bis das viele Wasser dann aber das Delta flutet wird es Juni bis August. Der drittgrösste Fluss im südlichen Afrika mündet nach 1600km nicht ins Meer, sondern versandet in der nördlichen Kalahariwüste. 

















Wir konnten also auf der Graspiste der Lodge problemlos landen und trockenen Fusses über die vielen Holzstege der Okavango Lodge zur Rezeption laufen. Die Lodge bietet lediglich 24 Gästen Platz, die sich für die Mahlzeiten am grossen Tisch versammeln und sonst ein sehr privates Programm geniessen. 















Carl war während der 3 Tage unser Guide und Auge. Er sah einfach alles, auch wenn das Tierchen das er uns zeigen wollte, nicht einmal so gross war wie ein Fingerbeeri. Carl führte uns auf dem Motorboot durch die Flussläufe zu den Hippos, zu Fuss zu den Büffeln und im Mokoro (Einbaum-Boot, in welchem sich die Kavango im Delta fortbewegt haben - heute oft aus 'Plastik') bastelte er Tanja und Alex eine Kette aus einer Seerose. Wir genossen den Luxus, denn wir wussten, dass wir die nächsten 4 Nächte im Busch verbringen werden.















Nachdem wir mit dem Propellerflugi in Maun wieder abgesetzt wurden, verzögerte sich unsere Weiterfahrt aber dann doch etwas. Das Reserverad an Alex und Ändu Auto wurde geklaut. So lernten die beiden dann auch noch die Flughafenpolizei kennen und auch, wie schnell alles geht in Afrika, oder eben nicht.

Aber dann ging es los, zuerst noch zügig auf einer geteerten Strasse... kaum ging diese in einer Piste über, änderte auch das Wetter von blau zu grau. Der Regen in Botswana ist jeweils sehr lokal und heftig. Wie genau die Strassenverhältnisse sind, ist also schwierig abzuschätzen. Fragt man nach heisst es einfach es hat viel Wasser. Die Fahrt in den Moremi Game Park war dann auch ein ganz besonders Abenteuer und eine Herausforderung. Es war so viel Wasser auf den Pisten, dass wir jedes Mal tief einatmeten, die Luft anhielten und die Nase mit Daumen und Zeigefinger zuhielten (so wie man es macht bevor man abtaucht) - und dann 'furteten' wir die unzähligen Wasserstellen. Mit jedem 'Loch' gewannen Patrik und Ändu mehr Sicherheit und wurden vertrauter mit dem Auto. Trotzdem, als wir das North Gate des Park erreicht hatten, waren wir alle froh und etwas geschafft.














Uns wurde eine Campsite zugeteilt und ausserdem wurden wir angewiesen, uns wegen der Tiere Nachts ja nicht vom Auto zu entfernen und Feuer zu machen um die Tiere von uns abzuhalten. Sie erwähnten auch noch, dass letzte Nacht ein Löwe den Campingplatz besucht habe. Wir machten beim Eindunkeln Feuer und pinkelten nur noch neben dem Auto. Am morgen mutmassten wir anhand der Spuren, welche Tiere Nachts alle zu Besuch waren, während wir in unserem Dachzelten friedlich schliefen. Tagsüber waren wir dann damit beschäftigt zu schauen, dass uns die Äffchen nicht unserer Essen klauten - immer gelang es uns nicht!















Der Folgetag wurde für uns zum Champaign-Day! Wir wollten alleine auf Pirsch, merkten aber schnell, dass es ohne GPS in diesem Park doch sehr schwer war. Welch ein Glück also, dass wir auf Joan und seine Gäste trafen, die im Park 'wild' campten und uns einfach hinter sich her fahren liessen. Joan hatte erzählt dass sie am Morgen um 5 Uhr einen Löwen im Camp hatten, dem sie jetzt nun folgen wollten. Obwohl er die Spuren zwischenzeitlich verloren hatte, sahen wir ihn plötzlich unter einem grossen Baum sitzen. Und dann führte uns Joan an ihn heran. Wir durften ihn als nächster Nähe beobachten. 














Am Nachmittag entdeckte Eagle Eye Ändu eine Katze - einen Leoparden. Ein aufregender Moment, diese Wildkatze in freier Wildbahn erleben zu dürfen. Auf dem Rückweg posierten ausserdem Giraffen, Zebras, Impalas, Warzenschweine, Hippos, Krokodile und viele mehr vor unsere Linse. 














Auch die Weiterfahrt in zu unserer nächsten Campsite in Savuti im Chobe Nationalpark war gleichzeitig eine Safari. Einmal hätte Ändu fast einen Giraffen über den Haufen gefahren und plötzlich befanden wir uns inmitten einer Elefantenherde. Für uns neu war, dass man die verschiedensten Tiefe an einem Ort beobachten konnte. 















Wir genossen die vier sehr abenteuerlichen und sehr einfachen Tage im Busch ungemein. Es hatte definitiv mehr Tiere als Touristen und der Sternenhimmel leuchtet fernab andere Lichtquellen wunderschön. 














Unsere Weiterfahrt führte durch den Chobe Nationalpark zurück in die Zivilisation, nach Kasane. 

Das alte Jahr wurde wortwörtlich weggespühlt und auch in unseren Zelten hatte die Silvesternacht spuren hinterlassen! Egal, am Neujahrstag ging es gleich feucht fröhlich weiter - die Victoriafalls in Simbabwe waren unser Ziel. 

Zuerst mussten wir aber an der Grenze für ein Visum anstehen. Wir hatten Glück, die Schlage war noch im Trockenen, alle die nach uns kamen, standen im Regen! Als wir endlich an der Reihe waren, sahen wir, dass die Afrikaner durchaus auch schnell arbeiten konnten. Das Problem hier waren die vielen Prozessschritte bis das Visum im Pass klebte und nicht die Geschwindigkeit. So wunderte es auch nicht, dass uns das Visum $30 kostete. Ja, sie sind gute Geschäftsleute die Afrikaner.









Und dann standen wir im Sprühregen der Vic-Falls! Kaum der feuchten Nacht entkommen, waren wir bis auf die Unterhosen geduscht! Der 'Mosi-oa-Tunya' wie ihn die Einheimischen nennen (deutsch: donnernder Rauch) ist ein breiter Wasserfall des Flusses Sambesi zwischen den Grenzstätten Victoria Falls in Simbabwe und Livingstone in Sambia. Die Wassermassen stürzen hier auf einer Breite von mehr als einem Kilometer bis zu 110 m in die nur 50m breite Schlucht. Ein Naturspektakel sondergleichen. 
















Wir checkten in Simbabwe wieder aus und in Botswana wieder ein, nur um am Folgetag dann auch aus Botswana wieder auszureisen und erneut nach Namibia einzureisen (Ändu hatte noch nie so viele Stempel in seinem Pass und wurde mit jedem weiteren stolzer).

Durch den Caprivi-Streifen fuhren wir weiter. Die Strassen säumten viele Lehmhütten mit Stroh- oder teilweise Wellblechdächern. Das Leben wirkt hier sehr einfach resp. ärmlich. Was aber aufgefallen ist, ist dass rund um die Hütten nicht rum lag. Alles hatte seinen Platz und war sehr ordentlich. Unter den Bäumen sassen die Bewohner mit ihren vielen Kindern auf Plastikstühlen im Schatten. Friedlich und trotzdem irgendwie traurig.

Die Campsites hatten jetzt wieder etwas mehr Komfort, so dass wir im Trockenen kochen, essen und die nächtlichen Gewitter beobachten konnten.
















Zum Abschluss besuchten wir wie vor 4 Jahren das Waterberg Plateau, ein mächtiger Tafelberg der etwa 50 km lang und bis zu 16 km breit ist. Er ragt bis zu 200 m hoch aus der Ebene heraus. Sämtliche Tiere die auf dem Waterberg leben wurden angesiedelt. Die Vielfalt ist riesig. Wir sahen Büffel, Säbelantilopen, Kudus und weitere Antilopen.














Unsere letzte Nacht verbrachten wir in der Nähe des Flughafens auf einer Gästefarm - nein, auf dem Flughafen in Doha, im Quiet Room, wo es aufgrund der vielen Leuten und deren Geräusche gar nicht so quiet war. Schlafen konnten wir trotzdem, an die Grundlaute und das Singsang hatten wir uns ja gewöhnt! 

Ob wir in vier Jahren wieder kommen? Vielleicht einmal im Sommer, um die Wasserlochromantik erleben zu dürfen? Ihr werdet es hier lesen.

Samstag, 23. Januar 2016

laa goon, auf Wiedersehen
















Nach zwei Tagen Bangkok ist unsere Reise am Ende angelangt. Wir haben viel gesehen und unvergessliche Momente erlebt. Ein letzter Drink auf einer Rooftop-Bar im Herzen Bangkoks und bereits wieder die Unterschiede des westlichen Lebens im Hinterkopf - Frostbeulen statt Sonnenbrand, Salzspuren an den Schuhen statt schwarze Fusssohlen, Raclette statt Lobster, Skibrille statt Schnorchel, Daunenjacke statt Badehose, dreilagiges WC-Papier statt einlagiges, im Sitzen statt im Stehen schei...ja, jetzt ist aber genug!

Schoen wars, bis bald!

Mittwoch, 20. Januar 2016

Finding Nemo...und Lobster, please!


















Von Mandalay sind wir via Bangkok nach Krabi geflogen, um am späten Abend in unserem Hotel auf Koh Lanta anzukommen. Während der nächsten zwei Tage genossen wir den Klong Dao Beach und die Annehmlichkeiten eines 5 Sterne Resort. Fürs Abendessen nahmen wir ein Tuktuk um in das nahe gelegene Saladan zu gelangen. Dort reiht sich Shop an Shop, Tailor an Tailor und vorallem Seafood Restaurant an Seafood Restaurant. Wir wählten das mit der grössten und vielfältigsten Auslage und bestellten was das Zeugs hielt: Tigerprawns, Red Snapper, Muscheln, Tintenfisch... und alles auf Empfehlung des Grillmeister und Koch mit der passenden Sauce (Tamarind, Lemon, Curry, Garlic...)! Es war so gut, dass wir am nächsten Abend gleich nochmals hingingen!

Am Samstagmorgen ging es dann los mit unserem 5-tägigen Inselhopping. Am Pier von Old Town Lanta erwartete uns die 3-köpfige Crew (Guide, Captain, Crewmitglied) auf einem wirklich sehr grossen Longtailboat (offiziell hat es Platz für 23 Gäste). Wir waren überrascht, dass uns gleich 3 Personen begleiteten, wir hatten nämlich nur eine erwartet. Der Seniorguide, der uns im Hotel abgeholt hatte erklärte uns in wirklich gutem Englisch, dass es einerseits aufgrund der Sicherheit 2 Leute brauchte, die das Boot steuern konnten und natürlich den Guide, der Englisch könne, da die beiden anderen der Sprache nicht mächtig sind. Kaum waren die Leinen los, stellten wir fest, dass die Hierarchie bei unserer Crew etwas anders war. Keiner der 3 konnte wirklich Englisch (müssten wir ein Ranking machen würden wir dem Captain die Beste Note geben) und das 'unterste' Crewmitglied war der Bootsbesitzer (er durfte aber nur gerade aus fahren). Wir stellten aber schnell fest, dass die 3 dafür ganz andere Vorzüge hatten: Guide und Captain waren hervorragende und äusserst erfolgreiche Harpunenfischer, Letzterer ausserdem noch ein hervorragender Koch.
Wir schipperten also los, in Richtung Ko Ngai wo wir während 2 Nächten in einem kleinen und schoenen Resort wohnten. Unterwegs machten wir halt um mit Schnorchel, Taucherbrille und Flossen die Unterwasserwelt zu erkunden. Unser Guide sagte eins von vier auswendig gelernten englischen Woertren: 'Schnoggeling' - und zeigte wild fuchtelnd mit den Fingern die besten Platze. Und wir fanden uns mitten im Film 'Finding Nemo' wo wir saemtlichen Darstellern begegneten. Wir lockten die niedlichen Clownfische aus ihrem Anemonen-Zuhause und schwammen in Mitten riesiger Fischschwaerme. Kaum zurück auf dem Boot, das wir jeweils nur dank akrobatischer Einlagen wieder erreichten weil der Leiter mindestens 2 Sprossen fehlten, wurden wir gefragt, ob wir ein Singha Bier (wir hatten uns nach dem Myanmar Bier schnell umgewöhnt) oder Wasser wollten. Wie immer hielt ich meine 'ist schon 11 Uhr, dann nehme ich ein Bier'-Regel ein.
Am 1. Tag war die Schipperei um 13 Uhr zu Ende. Unser Guide sagte uns noch Diner und zeigte in die entsprechende Richtung, was aus dieser Distanz ein Gebiet von rund zwei Kilometern sein konnte. Wir waren etwas verdattert und hofften, ihn in der Dunkelheit an dem von ihm gezeigten Restaurant wieder zu finden. 
Falsch machen konnten wir ja nicht viel, einfach dem wunderschönen Strand entlang laufen und in jedem Restaurant nach unseren 3 Kollegen Ausschau halten. Als wir schon fast nicht mehr daran glaubten, fanden wir sie, gemütlich sitzend in einem sehr sympathischen Seafoodrestaurant mit freundlichem und hilfsbereiten Personal.

Fuer den naechstenTag hatten wir uns für 10:00 Uhr vor unserem Hotel verabredet. Als um 10:15 Uhr noch keiner da war, machten wir uns auf den Weg zu ihnen. Auslaufen war aufgrund des sehr tiefen Wasserstandes nicht möglich. Wir warteten, bis es nach ca. 1 h los ging. Wir fuhren zu wunderschönen Schnorchelplätzen und genossen die Unterwasserwelt und auch die etwas erfrischenderen Wassertemperaturen, verglichen mit jenen am Beach. An Board wurde uns ein feines Mittagessen mit frischem Fisch serviert. Unserer Crew schien zu gefallen, dass wir alles probierten und dann gleich lobten.
















Am 3. Tag fuhren wir zum Emerald Cave. Gemeinsam mit unserem Guide durchschwammen wir ca. einen 80 Meter langen Tunnel, um an einem Strand, der ringsum mit Felsen und ganz viel Dschungel umschlossen ist, zu erreichen. Später haben wir in einer kleinen, einsamen Bucht gemeinsam frischen Fisch gegessen. 
Die nächsten 2 Nächte verbrachten wir im Sevenseas Ressort auf Ko Kradan. Hier war das Wasser noch klarer und der Sand noch heller als auf der Insel zuvor. Was klar und weiss heisst, sollte uns aber erst am nächsten Tag auf Ko Rok bewusst werden. Wir schnorchelten und schwammen in glasklarem Wasser. Sicher hätte auf dieser Insel schon so mancher Investor gerne eine Bungalow-Anlage aufgestellt, da es aber ein Nationalpark ist, ein Ding der Unmöglichkeit. Die Insel ist unbewohnt und wahrscheinlich auch deshalb so schön.
















nach einem gemeinsamen Mittagessen  gings weiter zum nächsten Schnorchelplatz, auf der Rückseite der Insel. Während sie uns zum schnorcheln schickten, jagten Guide und Captain mit Harpune nach Lobster und Fisch fürs Nachtessen. Wir staunten nicht schlecht, als sie, mit je 4-5 grosse Fische um den Bauch gebunden, nach ca. einer Stunde wieder zurueck kamen. Lobster hatten sie aber leider keinen entdeckt. Doch kurz vor unserem Ankerplatz machte Captain unmissverständliche Gesten. Guide zog nochmals seine ganze Ausrüstung an und tauchte los. 10 Minuten später hatten wir 3 Lobster auf dem Boot.
Mit dem reichen Fang machten wir uns auf den Rückweg und genossen am Abend Seafood in allen Variationen. 




















Am Mittwoch ging es nach 2 weiteren Snorchelspots, die jetzt aber nach Ko Rok alle nur noch halb so schön waren, und einem Mittagessen zurück zu unserem Hotel auf Ko Lanta. Der letzte Teil der Strecke führte uns, entlang von Mongrovenwälder, nach Saladan zurueck.



Freitag, 15. Januar 2016

Auf dem Wasser und in den Bergen
















Mit einem Longtail-Boot, ausgestattet mit einem furchteinflössend raternden Monstermotor, tuckerten wir von Indein Richtung Inle-See. Vorbei an den berühmten schwimmenden Gärten eröffnete sich uns die Faszination des Sees das erste Mal. Aber zuerst mussten wir uns eine Bleibe suchen. Auf dem Seeweg steurten wir einige Resorts an der Ostküste an um nach freien Zimmern und dem Preis zu fragen und um jeweils den Willkommens-Drink und die fein duftenden, kühlen Frottee-Tücher einzuheimsen. Wir gönnten uns etwas und bezogen ein riesiges Bungalow in einem schmucken Resort. Es reichte gerade noch um ein Bier zu ordern und für den Sonnenuntergang stellung zu beziehen.
Nach dem Eindunkeln wollten wir noch im das nahegelegene Nyaungshwe um unsere Weiterreise zu organisieren. In einem Tuk-Tuk verfrachtet machten wir uns auf die 25 minütige Fahrt. Überrascht von den kühlen Temperaturen und dem beissenden Fahrtwind bin ich fast verfroren, nicht übertrieben! Warum wir für die Rückfahrt wieder so ein bescheuertes, fünf Franken günstigeres...brrrrrrrrrrrr anheuerten? Mangels Alternativen!

Nach einem Ruhetag hatten wir für den nächsten Tag mit unserem Boots-Chauffeur von Vorgestern eine Tour auf dem See bis hinunter in das südlich gelegene Sankar vereinbart. Wir starteten um Acht Uhr in der Früh um als erstes die Fischer auf ihren schmalen Booten mit ihrer speziellen Rudertechnik in der Morgensonne zuzuschauen. Zuvorderst auf dem Boot balancierend, schlingen sie einen Fuss um das Ruder und bewegen es im Stehen. So bleiben beide Hände zum Fischen frei. Ausserdem lässt sich mit dieser Rudertechnik in den schmalen Kanälen gut zwischen den schwimmenden Gärten manövrieren. Schwimmende Beete werden im seichten Wasser, das meist nur etwa 3m tief ist, festgemacht. Sie  tragen reichlich Früchte, die mehrmals jährlich geerntet werden können. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich die Menschen auf dem See ihren Lebensraum geschaffen haben. Die Menschen, die rund um den See leben, nennen sich Intha - 'die Menschen vom See'. Insgesamt gehören etwa 100'000 Bewohner zu dieser Ethnie. Ihre Häuser sind auf Pfählen gebaut und zum Teil windschief als würden sie nächstens wie ein Kartenhaus zusammenklappen. Wir tuckerten durch die vollkommen unwirkliche Welt und beobachteten, wie die Menschen im Einklang mit dem See ihren täglichen Arbeiten nachkamen.
















Unser Ausflug führte uns an südlichsten Punkt des Inle-Sees entlang eines pittoresken Flusses weiter. Nach etwa zwei Stunden erreichten wir Sankar welches sich im Gebiet der Pa-O befindet. Nach einer kurzen Besichtigung begaben wir uns danach zum gegenüberliegenden Ufer nach Tharkaung wo uns nochmals ein eindruckvolles Pagodenfeld erwartete. Auf dem Rückweg steuerten wir noch die üblichen Touristenspots wie Töpferei, Schnapsbrennerei und Weberei an. Dank unseren Gedanken an die massive Investition in unsere Unterkunft konnten wir den Hundeblick aufsetzenden Verkäuferinnen, bis auf ein klitzekleines Seidenschälchen, trotzen. Mit eindrücklichen Bildern in unseren Köpfen und einem Thinithus in den Ohren, setzte uns unser Bootsführer für den letzten Abend in unseren Resort ab.















Um vom Inlesee nach Hsipow in den nördlichen Shanbergen zu gelangen, bestiegen wir um 15:30 Uhr den Super Express Comfort VIP Nightliner, der uns in lächerlichen 13h an unser Ziel bringen sollte... Der Kühltransporter spuckte uns in den frühen, noch dunklen Morgenstunden tiefgefrohren und steiff, aber pünktlich in Hsipow aus. Nach ein paar Stunden Schlaf war trotzdem eine heisse Dusche nötig um aufzutauen. Richtig warm wurde uns aber erst, nachdem sich der morgentliche Nebel verzogen hatte und die Sonne zum Vorschein kam. Mit alten, schweren und mit nur einem Gang ausgestatteten Stahlgöppeln erkundeten wir die Gegend und liessen in Mrs. Popcorns Garten die Seele baumeln. Hier in Hsipow ist vieles mit Mr. oder mit Mrs. benamst. So wohnten wir bei Mr. Charles, gegessen haben wir bei Mr. Food und den Schlummertrunk haben wir bei Mr. Shake zu uns genommen!
Manchmal braucht es eine Pause von all den vielen Eindrücken und im gleichen Atemzug Zeit, die nächste Tour zu planen und vorher noch zu schauen, dass die Kleider gewaschen werden können. Für uns ist Letzteres keine grosse Sache: bis 9 Uhr abgegeben erhält man sie noch am selben Tag zurück! Ganz anders die Menschen die hier leben. Sie waschen sich und ihre Kleider am Fluss. Bei unseren Streiffzügen durch die Gegend haben wir immer wieder danach Ausschau gehalten, ob unsere Kleider vielleicht nicht doch dort, am Flussufer hängend im Wind wehten.
Am Abend wollten wir gleich um die Ecke essen gehen. Das hinter einem Bretterzaun liegende Restaurant soll allerlei leckere Spiessli im Angebot haben, die wie schon in Yangon, vor Ort ausgewählt werden konnten. Die aufgespiessten Hühnerfüsse und allerei andere nicht definierbare Sachen liess und mit skeptischen Blicken davor stehen. Gut, wäre der Name des Restaurants 'Mr. kein Durchfall' gewesen, wären wir vielleicht geblieben.
Für den nächsten Tag hatten wir eine Tagestour gebucht, die uns am Vormittag zu einem Wasserfall führte und nach dem Lunch im Longtailboot auf dem Durawady rumschipperte. Win war unser Guide und stellte sich als stolzer und erzählfreudiger Shan heraus. Alles was uns Morning-Star vorenthalten hatte erfuhren wir jetzt. Keine Planze bliebt ungenannt, kein Brauch unerklärt, kein Handwerk unerwähnt. Wir besichtigten eine Reisnudelfabrik, schauten den Dorfbewohnern beim Flechten der Bambusfächer zu, unterhielten uns mit Bauern auf dem Feld und genossen ganz einfach die vielen interessanten Ausführungen. Ein Highlight an diesem Tag war der Besuch eines Shan-Dorfes, welches wir mit dem Boot angesteuert hatten. Grosse Holz- und Bambushäuser waren ungeben von wunderschönen, sehr gepflegten Gärten. Alles war sauber, hatte seine Ordnung, kein Motorenlärm... alles ganz beschaulich und still. Ein kleines Paradies, wo die Zeit offensichtlich stehen geblieben ist. Das Dorf konnte wirklich nur auf dem Wasserweg oder mit dem Zug erreicht werden.
Am nächsten Morgen nahmen wir die letzte Busreise, zurück nach Mandalay in Angriff. Mit viel Verspätung, aber für einmal nicht unterkühlt kamen wir nach 8 Stunden an. Wir genossen den letzten Abend in Burma und schauten bei ein paar Myanmar Bierchen auf drei faszinierende, unvergessliche Wochen zurück.

Freitag, 8. Januar 2016

Auf Schusters Leisten
















Frueher als geplant kamen wir mit unserem Minibus in Kalaw an. Dieser Ort liegt auf einer Hoehe von 1320 MuM am Westrand der Shan-Berge. Wir genossen die frische Bergluft - eine Wohltat nach der staubigen Zentralebene. Abends mussten wir wegen der empfindlichen Kaelte (in Myanmar ist ja jetzt auch Winter) wieder die langen Hosen und die Jacke anziehen. Fuer uns ist Kalaw der Ausgangspunkt fuer ein dreitaegiges Trekking an den Inlesee.
Direkt aus dem Bus steuerten wir eine Agentur an um den Trip zu buchen. Wir schlugen gleich bei der ersten zu, weil uns der Besitzer sympatisch war und vielleicht auch weil er eine Mammut Jacke trug. Die drei Tage kosteten sehr wenig und wir wussten nicht recht was uns erwartete.
Am naechsten Morgen standen wir wie verabredet um 9.00 Uhr auf der Matte. Wir waren eine Vierergruppe mit Guide, wobei wir unsere zwei Mitstreiter auf dem Weg vor ihrem Hotel aufgabeln sollten. Der Agenturchef mit der stolz getragenen Mammut Jacke stellte uns den Guide vor: Morning-Star. Ha, ha, was sollte das denn fuer ein Name sein? Ein Uebername? Ist er nur morgens zu gebrauchen? Nein, dieser Name hat ihm tatsaechlich seine Mutter gegeben, wie er uns erklaerte. Also lief er los und wir folgten dem Morgenstern.
Nach etwa 10 Minuten stiess dann ein franzoesisches Paeaerchen auf Hochzeitsreise zu uns. Sie hiess Mascherii und er Mogoehr - eigenartige Namen, aber sie waren sehr gespraechige und witzige Zeitgenossen (um einen gewissen Nat, der nicht nur fuer Ordnung sondern auch fuer Moral steht, nicht zu veraergern, verwende ich die Bezeichnung 'Schneckenfresser' bewusst nicht). Bald war uns auch bewusst, dass Morning-Star nicht der Mann der grossen Worte war. Er war noch jung, rauchte gerne, tippte gerne auf dem Handy rum und klagte ueber Fussschmerzen (er war erst am Abend zuvor von eben einem solchen Trek zurueck gekehrt und offensichtlich ein bisschen auf den Felgen). Seine groesste Gefuehlsregung, in Form von einem skeptischen Augenaufschlag, regte sich bei ihm als Mascherii etwa nach einer Stunde Laufzeit von den Turnschuhen zu den Flip-Flops wechselte.
Nach etwa dreieinhalb Stunden erreichten wir den sogenannten View Point wo wir unseren indischen Lunch einnahmen. Das Essen (Chiapatis mit Avocadosalat und Kuerbis Chuttney) welches in einer einfachen Kueche auf offenen Feuer zubereitet wurde schmeckte herrlich. Danach fuehrte uns der Weg weiter nach Sueden.
Fuer uns Schweizer sind die Shan-Berge nicht ausgewoehnlich, jedoch machen der Besuch und das passieren der unterschiedlichen Doerfer den Trip zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es ergeben sich interessante Einblicke in den Alltag der verschiedenen Volksgruppen, welche trotz der Touristen ihr taegliches Leben wie eh und je fortfuehren. So kam es nicht selten vor, dass wir Mogoehr suchen mussten, weil er mit seiner neuen Fotokamera (Hochzeitsgeschenk) im Nirgendwo Fotos schoss. Ich  muss an dieser Stelle zugeben, dass ich auf die teure Fotoausruestung vom Mogoehr einversuechtig war, zumal er sie zu einem Schnaeppchenpreis errungen hat. War es doch genau die Kamera, welche ich mir gewuenscht und von einem Kauf abgesehen habe. Ich wollte  damals einen gewissen Nat, der nicht nur fuer Ordnung und Moral sondern auch fuer Vernunft und Sparsamkeit steht, nicht veraergern.
Am Schluss des ersten Tages folgten wir den Bahngeleisen bis zu einem kleinen Oertchen und wurden Zuschauer eines sportlichen Spektaktels. Auf einem Bambusgeruest sitzend, duellierten sich zwei Maenner, indem sie versuchten, einander mittels eines Kissen von dem Geruest zu schlagen (Kissenschlacht). In einer seiner wenigen Ausfuehrungen erklaerte uns Morning-Star, dass diese Kissenschlag nur am Unabhaengigkeitstag (6. Januar) stattfinde.
















Kurz danach, also nach ca. 7 Stunden Marschzeit, erreichten wir das Bergdorf Ywa Pu wo uns eine der Familien Unterkunft gewaehrte... und kuehles Bier bereit hielt. Wiederum wurden wir mit einem sensationellen Essen verwoehnt. Im Stile eines typischen Shan-Buffet wurden ca. 10 verschiedene Beilagen zum Reis aufgetischt. Wir bedankten uns beim Koch und gingen ins Haus um zu schlafen. Mascherii und Mogoehr staunten nicht schlecht, als wir unse Schlafsaecke auf unseren aufgeblasenen Maetteli ausbreiteten. Ihre neidischen Blicke taten uns fast leid. Sie schliefen derweil auf dem harten Holzboden. 
Um 8.00 Uhr morgens war Abmarsch und wir stellten fest, dass Morning-Star ein Morning-Muffel war. Der Tag war gepraegt vom Alltag der Menschen welcher uns auf der Strecke zuteil wurde. Der Weg fuehrte uns durch eine coupierte Landschaft, vorbei an Chili- und Sesamplantagen, Felder welche noch mit Hilfe von Ochsen bestellt werden und durch Doerfer wo geschaeftiges Treiben herrschte. Sogar dem Unterricht in einer kleinen Schule konnten wir kurz beiwohnen. Die gluecklichen Gesichter und die zuvorkommende Art der Bergbewohner, die dem harten und einfachen Leben trotzen, haben uns sehr beruehrt. Und sehr wichtig: Die Fotoreporterin fuer die Abteilung 'Land und Leute' kam voll auf ihre Kosten! 
Am Abend bekamen wir wiederum bei einer Familie in einem kleinen Dorf Asyl. Das Dorf war gleich neben dem Kloster Hti Tein, wo wir auch die Mahlzeiten einnahmen. Vor dem Essen wurden wir jedoch noch von dem schlitzohrigen Hausherr entfuehrt. Nach dem Eindunkeln dachten wir er zeige uns den Weg zum Kloster. Nichts ahnend folgten wir ihm und landeten vor der Dorfbar! Da er keiner Fremdsprache maechtig war gab er uns mit wilden Gesten und einem schelmischen Laecheln zu verstehen, dass er mit uns Bier trinken moechte - und wir schenkten ihm ein paar Mal nach!















Geschlafen haben wir quasi Tuer an Tuer mit den Kuehen und den Huehnern. Geweckt wurden wir zuerst von mehrminuetigem Brunzen einer Kuh und danach durch den verrueckten Gueggel. 
Am naechsten Morgen eroeffnete uns Morning-Star, dass uns unser Koch die letzte Etappe begleiten wird, da er selber krank war. Der Koch konnte keine Fremdsprachen, jedoch war die Kommunikation nur unwesentlich geringer als mit Morning-Star.
Nach der Uberquerung des Gebirgszugs, der den Inlesee nach Westen begrenzt, fuehrte der Weg noch einige Kilometer hinunter Richtung See, ehe wir nach ca. 4 Stunden Indein erreichten. Der Ort liegt an einem Fusslauf der in den Inlesee muendet und bildet den Schluss des Trekkings. Die Weiterfahrt zu unserem Hotel am See erfolgt mit dem Boot.
Mit mueden Beinen und einem gewissen Stolz gaben wir uns gegenseitig ein High-Five und wir haben unsere Mangeur des Escargots sehr lieb gewonnen!


Sonntag, 3. Januar 2016

von Pagoden und Freilufttaxis














Ich glaube, wir sind jetzt in Myanmar angekommen. Es brauchte seine Zeit um sich an die fremde Kultur zu gewoehnen. Das Feilschen um die Taxipreise hat sich verselbststaendigt (obwohl wir immer noch gnadenlos ueber den Tisch gezogen warden:), man tritt nicht mehr so oft in die Betelnussflecken sondern weicht ihnen aus und man wird mutiger was das lokale Essen anbelangt (obwohl ich mit dem sensibleren Magen, jeweils probieren muss und dann Tanja mitteile, ob sie es gerne mag). Auch die speziellen Vekehrsverhaeltnisse waren gewoehnungsbeduerftig. Das ueberqueren der Strassen ist ein halsbrecherisches Unterfangen! Die Autos und Mopeds fahren wann immer sie koennen. Gleichzeitig sind sie doch sehr wachsam - man wird als Fussgaenger nicht ueber den Haufen gefahren. Obwohl wenig Aussicht auf Erfolg, muss man Fahrbahn fuer Fahrbahn hinter sich bringen. Bei einer vierspurigen Strasse braucht das ganz schoen viel Mut und Coolness, wenn auf der zweiten Fahrbahn niemand anhaelt und einem mitten auf der Strasse vorne und hinten Autos und Mopeds um die Ohren sausen. Dann braucht es einfach ein bisschen Geduld bis die naechste Spur geschafft ist. Die Autos sind seit der englichen Besatzung rechtsgesteuert. Nach der Unabhaengigkeit hat dann ein Machthaber entschieden, dass ab sofort auf der rechten Seite gefahren wird. Die Autos haben das Steuer aber noch immer auf der rechten Seite. So ist es jetzt und die Bevoelkerung hat sich daran gewoehnt. Lustig ist es immer, wenn ein Ueberholmanoever in Vorbereitung ist und der Beifahrer den besten Zeitpunkt ausmachen soll. Das ist die positivere Variante wo ich die Augen noch halbwegs offen lassen kann aber es gibt nicht immer einen Beifahrer!

Unsere Reise fuehrte uns weiter Richtung Norden. Mit einem super bequemen und schnellen Bus gings in die neue Hauptstadt Nay Pyi Taw (seit 2005 Hauptstadt) wo wir einen Zwischenstop einschalteten und eine Nacht uebernachteten. Die Stadt ist eine Retortenstadt welche vom Militaer in Auftrag gegeben und seit 2000 heimlich aufgebaut wurde. Die Flaeche ist fuenfmal so gross wie Berlin und die Stadt ist voellig anonym. Touristen haben wir keine gesehen und auch das Hotel war wie ausgestorben. Ueber die Reception haben wir die Weiterreise mit dem Bus nach Bagan organisiert. Diesmal hatten wir jedoch kein Glueck. Es war ein aeusserst schaebiger Bus und die Reisezeit dauerte viel laenger als uns versprochen wurde. Der Bus hielt in jedem kleinen Oertchen und als der Bus voll war, wurden die Schemmelchen im Gang aufgestellt und bis auf den letzten Platz gefuellt. Da alles in burmesisch angeschrieben war, hatten wir auch ueberhaupt keinen Anhaltspunkt wo wir waren. Als wir es fast nicht mehr glaubten kamen wir in Bagan an.

Bagan ist bekannt fuer seine unzaehligen Pagoden, welche sich ueber ein weitlaeufiges Gebiet verteilen. Die Stadt liegt in einem sehr trockenen Landteil und nur wenige Strassen sind asphaltiert, entsprechend staubig war es. Als wir am spaeteren Abend die naehere Umgebung auskundschafteten lief uns Ju-Ju ueber den Weg. Sie hat uns spontan angesprochen und uns zu sich nach Hause eingeladen. Sie lebt in einer einfachen Bambushuette mit ihrem einjaehrigen Sohn, ihrer Mutter und ihrem Vater sowie ihrer 12-jaehrigen Schwester zusammen. Von ihrem Mann ist sie geschieden. Zuerst waren wir verunsichert, ob sie uns nur etwas verkaufen will, aber es hat sich herausgestellt, dass sie einfach nur gutes Karma sammelt. Und wir liessen sie! Sie anerbot sich uns als Fremdenfuehrerin und wir verabredeten uns fuer den naechsten Tag vor unserem Hotel.

Gemeinsam gingen wir ein e-Bike (hier ist das ein Elektro-Roller) mieten und fuhren los. Als erstes zeigte sie uns den sehr lebhaften, bunten und sympatischen Markt. Die Marktfrauen kauern inmitten ihrer Ware und bieten ihr Angebot feil. Weiter fuehrte uns Ju-Ju zu den schoensten Pagoden, Tempel und Kloster von Bagan. Am spaeteren Nachmittag, nachdem wir in unserem schoenen Hotel etwas die Sonne genossen haben, fuhren wir mit Ju-Ju zur Shwesandaw Pagode. Zusammen mit ganz vielen anderen Touristen sind wir die Pagode hoch geklettert und haben einen wunderschoenen Sonnenuntergang genossen.

Am naechsten Mittag waren wir bei Ju-Ju zum Mittagessen in ihrer Huette eingeladen. Die Mutter hat uns allerlei burmesische Koestlichkeiten aufgetischt: kleine frittierte Fische, Huhn, Schwein, Reis... Die Gastfreundschaft, die Bescheidenheit, die Hilfsbereitschaft und die Einfachheit haben und sehr beeindruckt, ja beruehrt.
 
Am 1. Januar 2016 legte unser Boot nach Mandalay um 5.30 Uhr ab. Die Fahrt auf dem Ayeyardady dauerte elf Stunden und ist eine sehr gemuetliche und entspannende Angelegenheit. Die Umgebung sieht zwar immer etwa gleich aus aber mit lesen, suennelen und aperoelen ging die Zeit unglaublich schnell vorbei. Ohne Sonnenbrand stiegen wir in Mandalay an Land und waren gespannt was uns in dieser Stadt alles erwarten wird.














Der erste Eindruck war sehr staubig! Der zweite und dritte auch noch! Und dann hatten wir hunger und machten uns auf in richtung eines Shan Buffet Restaurant im Norden der Stadt. Als nach ca. 10 Minuten am Strassenrand stehen immer noch kein Taxi in Sicht war, sind wir zum Hotel zurueck gekehrt und haben um eines gebeten. Irgendwie ist der Taxi Betrieb in dieser Stadt nicht organisiert resp. findet viel mehr auf zwei Raedern statt... Aber zuerst nahmen wir wieder in einer Toyota Limousine Platz und liessen uns eben zu dieser Shan-Buffet-Restaurant-Ecke chauffieren. Dort stehen locker zwei Dutzend verschiedene Speisen zur Auswahl. Die beste Gelegenheit noch unbekanntes zu probieren. Wir fanden es so gut, dass wir am Folgetag gleich nochmals da waren. Die Rueckfahrt fand dann auf zwei Raedern statt. Wir beide auf auf je einem Ruecksitz eines Mopeds wuehlten wir uns durch das naechtliche Getuemmel Mandalays.

Fuer unseren Tag in Mandaley heuerten wir einen Taxichauffeur an, der uns den ganzen Tag von Sehenswuerdigkeit zu Sehenswuerdigkeit fuhr. Das waren im allgemeinen wie auch schon in Bagan Pagoden, Tempel und Kloester. Wir machten aber auch einen Abstecher an die Strasse der Steinmetzbetriebe und Holzschnitzer. Erstere hauen aus einem Marmorblock mit unglaublicher Fingerfertigkeit Buddhastatuen. Spaeter werden diese dann meist von Frauen poliert und gewaschen. Aber auch die Holzschnitzer haben grossen Eindruck bei uns hinterlassen. Sie schnitzen Buddhafiguren, Hausaltaere und Klosterverziehrungen, die meistens von Moenchen oder religioesen Stifter in Auftrag gegeben werden.

Zum Abschluss unseres Mandalay-Day fuhren wir fuer den Sonnenuntergang zur hoelzernen, 1.2 km langen U Bein-Bruecke, welche auf mehr als 1000 Teakholzstaemmen ruht. Unaufhoerlich stroemen die Menschen bei Sonnenuntergang ueber die Bruecke - eine sehr stimmungsvolle Impression.

Unsere Reise fuehrt uns weiter Richtung Nordosten, in die Shan-Berge um Kalaw.

Uebrigens: Der Nat Tha-Ny-Ah konnte besaenftigt werden! Scheinbar eignen sich auch farbige Jade-Steinchen zu Armbaender verarbeitet sehr gut als Opfergabe. Ich habe gleich zwei gespendet und hoffe nun auf einen weiteren Frei-Stopf-Pass!