Donnerstag, 26. November 2009

guatemalas gute verkaeufer















aus der mitte des wunderschoenen guatemalas machten wir uns auf den weg richtung norden. wiedereinmal setzten wir uns in einen kleinen microbus und freuten uns auf die bequeme fahrt. ich muss hier zugeben, dass ich auch langasam genug kriege vom bus fahren. bei der hoehlenwanderung bin ich, trotz meiner exzelenten schuhwahl, ausgeschlipft und voll auf mein steissbein gefallen. in diesem zusammenhang moechte ich nochmals an die vielen tumulos, alias topes, alias extrem nervende und steissbeinstimulierende bodenwellen erinnern! die fahrt fuehrte jedoch durch eine wunderschoene und abwechslungsreiche landschaft. zuerst dominierte die gruene, hueglige dschungellandschaft und danach wurde es ploetzlich flach und karg. nur noch einzelne palmen schmueckten die felder. dann kamen wir in das noerdliche departement, den peten. dieses nimmt fast einen drittel von ganz guatemala ein. entlang dieser strasse sieht man aber auch die armut des landes. die leute leben in einfachsten holzhuetten. der boden in den huetten besteht aus festgetretener erde. die kirchen wirken auf den ersten blick feudal. jedoch ist nur gerade die frontfassade ueppig aufgemauert. hinter dieser fassade verbirgt sich (hollywood-like) wiederum ein einfacher kubus mit blechdach. ich frage mich, wie sie so leben, wie sie geld verdienen oder nur selbstversorger sind? ich haette gerne angehalten und sie das gefragt - die schmerzen des steissbeins verklangen.

nach sieben stunden fahrt befanden wir uns kurz vor flores. da stieg ploetzlich einer vom reisebuero in den bus und verkuendete, dass es fuer die weiterfahrt nach belize und den besuch der mayastaette tikal nur noch wenige plaetze frei haette. tanja fuhr die ellbogen aus und stuerzte sich unverzueglich auf ihn, gab ihm all unser geld und buchte sofort alle moeglichen sachen. um es vorweg zu nehmen, auf der fahrt nach belize waren nur zwei sitze, von insgesamt dreissig, belegt. der reisebueroangestellte wurde zum mitarbeiter des monats gekuert.
die kleine inselstadt flores liegt am see peten itza und ist durch ein damm mit dem festland verbunden. es ist ein schmuckes staedtchen und beherbergt vor allem die touristen, welche die mayastaette tikal besuchen wollen - wie wir.

am naechsten morgen standen wir um halb fuenf vor dem hotel und warteten auf den bus nach tikal. unser reisebueroangestellte hatte uns diesen super-verdammt-fruehesten-trip empfohlen, da am morgen das wetter jeweils besser waere und wir so in den genuss des sonnenaufgangs kaemen. an diesem morgen war es jedoch stark bewoelkt. der reisebueroangestellte bekam, zusaetzlich zum titel 'mitarbeiter des monats', noch eine gratifikation! trotzdem war der ausflug in das groesste zeremonialzentrum des maya-landes faszinierend. die stimmung war am morgen sehr mystisch. die anlage besticht vor allem durch ihre groesse und die imposante lage inmitten des dschungels. man laeuft von einem tempel zum anderen, manchmal zwanzig minuten durch den regenwald. und wenn man vom hoechsten tempel hinunterschaut und nur die spitzen der anderen tempel aus dem gruenen dickicht ragen sieht, kann man sich gut vorstellen wie sich die mayastaette vor ihrer entdeckung praesentierte. um halb zwoelf machten wir uns auf den weg zum wartenden bus nach flores. die wolken rissen auf und sonnenstrahlen schienen durch die baeume. ich ueberlegte mir, ob ich eventuell dem reisebueroangestellten das steissbein brechen sollte...

Keine Kommentare: