Montag, 24. Oktober 2011

parque nacional los glaciares
















nach einem kurzweiligen flug sind wir in el calafate gelandet. schon aus dem flieger wurde die schier unendliche weite patagoniens sichtbar. waehrend ich am rollband auf unserer rucksaecke wartete, buchte tanja eine fahrgelegenheit nach el chalten, das etwa 3 fahrstunden noerdlich von el calafate liegt. wir waren zu sechst im minibus und fuhren bei strahlendem sonnenschein los. hinter uns sassen ein argentinier (muede und ruhig und/oder krank) und eine chinesin (ohne spanischkenntnisse). vor uns sassen der fahrer und ein befreundeter bergsteiger (beides argentinier aus chalten mit spanischkenntnissen, welche sie, um die hinter uns zu kompensieren, masslos anwendeten). die haben die vollen drei stunden ununterbrochen miteinander geredet und natuerlich den obligaten mate (kraeutertee in komischem gefaess mit schluerfroehrli) zirkulieren lassen. als wir in el chalten aus dem bus stiegen schneite es uns waagrecht ins gesicht. eigentlich haben wir nicht unbedingt mit schnee gerechnet, was auch nicht der anzahl gerupfter gaense in unserem schlafsaecken entsprach. noch eine letzte nacht in einem geheizten hotelzimmer, bevor wir zu unserem ersten trek starteten.

am naechsten tag schien die sonne wieder und wir packten unsere rucksaecke. als ich meinen anzog kam es mir so vor als wuerde mir bud spencer am ruecken haengen. wir liefen los zu unserem tagesziel dem zeltplatz bei der laguna torre. wir sahen aber schon von weitem, dass wir dem schlechten wetter entgegen laufen. bis dahin war die kulisse die sich uns bot beeindruckend aber die aussicht auf den cerro torre blieb uns verwehrt und zu allem ueberdruss fing es auch noch an zu schneien. unsere erste nacht wird ein wahrer pruefstein werden. der zeltplatz erkannte man eigentlich nur daran, dass es ein plumpsklo gab. wir kochten noch unser 1-gang-menu und legten uns danach schlafen. und tatsaechlich schliefen wir elf stunden mehr oder weniger durch, gut konserviert im kuehlschrank.















am naechsten tag gings dann bei bewoelktem wetter weiter richtung camping poincenot. diesmal aenderte sich das wetter zum guten und wir wurden vom fitz-roy in einem herrlichen gegenlicht empfangen. der berg hat tatsaechlich eine magische ausstrahlung und man bewundert das eindrueckliche massiv, welches von den tehuelche uebersetzt 'rauchender berg' genannt wird. ja der laesst sich von den abschreckenden bilder auf den packungen nicht beirren! der naechste tag war wettermaessig ein herrlicher tag und die temperaturen waren auch leicht gestiegen.

entlang dem rio blanco und spaeter dem rio electrico liefen wir richtung piedra del fraile. dort schlugen wir unser zelt im garten des ansaessigen refugios auf und wurden von den gastgeber helia und juan-carlos herzlich empfangen. die beiden waren auch erst zwei tage zuvor aus bariloche angereist, um sich in patagonien niederzulassen. mit herzblut kuemmern sich juan-carlos um die umgebung und den herd und helia um die sauberkeit. wir wurden super lecker verkoestigt. und einmal mehr zeigte sich, dass die argentinier pausenlos quaseln koennen - wir haben von den beiden die ganze lebensgeschichte erfahren - alleine darueber koennte ein dicker roman verfasst werden. uns gefiel es bei den beiden so gut, dass wir spontan einen tag anhaengten, um am naechsten tag die wanderung zum paso del quadrado zu unternehmen.

nach der bisher waermsten nacht stiegen wir nach dem fruehstueck mit hausgemachten brot den steilen hang hinauf, durch feuerbuesche, ueber geroell- und schneefelder. zwei stunden spaeter mussten auf halbem weg wegen starkem wind und schneefall aufgeben und den abstieg in angriff nehmen. gerade noch rechtzeitig, vor dem grossen regen, waren wir in der warmen huette zurueck. fuer die letzte nacht zuegelten wir unsere thermomaetteli und schlafsaecke vor den kamin in die huette und schliefen dort im trockenen.

die ueberraschung war gross, als uns der naechste tag mit stahlblauem himmel begruesste. nach einem warmen abschied nahmen wir den ruckweg nach el chalten unter die fuesse. ueber unsere schultern genossen wir nochmals das bergpanorama und freuten uns, an diesem tag auch noch den cerro torre, wenn auch von etwas weiter weg, sehen zu koennen.

uns wurde bewusst, wie unberechenbar das wetter in patagonien ist. dieses mal sind unsere regenhosen im rucksack geblieben. wir hoffen das bleibt so und wir sind fuer jeden sonnigen tag dankbar.

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