Mittwoch, 2. November 2011

parque nacional torres del paine

von el calafate reisten wir ueber die grenze in das chilenische staedtchen puerto natales. nach sechsstuendiger busfahrt suedlicher richtung und - wie immer - komplizierter einreise nach chile, erreichten wir diesen ausgangsort fuer den nationalpark torres del paine. in puerto natales uebernachteten wir vor dem trekkingstart in einem tollen hostel, wo wir auch eine einfuehrung und routenerklaerung fuer den park bekommen haben (gemacht haben wir es schlussendlich ganz anders). aber grundsaetzlich planten wir das sogenannte "w". der name leitet sich von der routenform auf der karte ab und diese tour dauert 5 bis 6 tage.

am morgen brachte uns ein bus in den nationalpark und bei der administrationsstelle mussten wir uns entscheiden, ob wir im osten oder westen beginnen. die torres (das sind die zackigen felsspitzen und die namensgeber des nationalparks) lagen im osten und auch im nebel. deshalb fuhren wir mit dem bus und spaeter mit dem schiff weiter nach westen, wo uns blauer himmel empfing.

wir liefen sofort mit sack und pack los. der weg fuehrte zuerst durch ein tal und spaeter auf einem hoehenweg oberhalb des lago grey zum herrlich gelegenen zeltplatz. nachdem wir das zelt aufgestellt hatten liefen wir zum malerischen gletscher grey und genossen auf den felsen die abendsonne. spaeter konnten wir am "strand" vor dem sonnenuntergang unser nachtessen (tortelini alla panna) kochen. es campierten nur etwa 12 personen dort, die wir groesstenteils schon waehrend dem hochlaufen immer wieder sichteten. mit einigen kamen wir rasch ins gespraech und mit anderen noch nicht. wir haben aber vorsorglich schon mal alle zur einfacheren wiedererkennung getauft. das waren die leggins-frau und der leggins-mann (sie hatte zum wandern leggins an - er nicht, aber egal), der chinese (war zwar ein japaner und hatte ramen-instand-suppe dabei), die hollaenderin (stimmt alles), die komischen (immer zackig, schnell und riesige rucksaecke), die jeans-fraktion (liefen in jeans hoch, wahrscheinlich auf hochzeitsreise und uebernachteten in den refugios) und die franzosen (waren sehr zurueckhaltend und erhielten deshalb keine uebernamen wie schneckenfresser oder aehnlich).

am zweiten tag liefen wir den selben weg zurueck und weiter bis zum campamento italiano, welcher sich in der unteren mitte des "w" befindet. wir liefen stets alleine und trafen die anderen protagonisten aber immer wieder, weil wir unterschiedlich pause machten. dann sagten wir jeweils zu uns: schau, da sind leggins-frau und leggins-mann oder der chinese, wieder einmal am essen... nur die hollaenderin und die komischen sahen wir immer erst beim naechsten camp (erstere fruehaufsteherin und letztere zackig, zackig, zackig).

am dritten tag liesen wir das zelt stehen und liefen mit dem tagesrucksack ins valle frances zum aussichtspunkt hinauf. beim start hatten wir leichten nieselregen und viel wind und oben angekommen hatten wir herrliches wetter und sehr viel wind. am felsen festgeklammert genossen wir das grandiose 360-grad-panorama (ich muss ja wohl nicht erwaehnen, wer sich noch alles an diesen grossen stein geklammert hat und wer festgeklammert eine schuessel reis gegessen hat). auf dem rueckweg nahmen wir unser zelt und das restliche gepaeck mit und liefen bei schon fast heissen temperaturen bis zum zeltplatz los cuernos. kurz bevor wir dort ankamen fuehlten wir uns nicht nur wegen des klimas in der karibik, sondern auch wegen des indigoblauen wassers und des weissen kieselstrandes den wir passieren durften. als sich schon fast die pechschwarze nacht ueber das refugio und den campamento gelegt hatte, tauchte doch noch die jeansfraktion auf - total erschoepft, den traenen nahe und gleichzeitig uebergluecklich (von nun an hatten die beiden unseren vollen respekt).

am vierten tag wussten wir noch nicht genau welches unser ziel war. wir wollten uns unserem befinden entsprechend entscheiden. der oestliche teil des parks entpuppte sich als der waermste, was auch an der bereits bluehenden vegetation erkennbar war. kurzaermlig liefen wir mit guten beinen aufwaerts richtung campamento chileno. unterwegs trafen wir noch den chinesen beim essen. er war schon sehr frueh unterwegs, weil er zwei naechte am italiano blieb und dann eben alles an einem tag zurueck legen musste. ausserdem hatte er unterwegs noch seine jacke verloren, die mit x anderen sachen an seinem rucksack befestigt war, oder eben ploetzlich nicht mehr. also lief er soweit zurueck, bis er sie wieder hatte. wir lagen gut in der zeit und liefen deshalb bis zum zeltplatz las torres hoch und schlugen da unser zelt auf. lustigerweise waren unsere nachbarn wieder die ueblichen verdaechtigen. es blieb sogar noch zeit und energie, fuer den steilen und groelligen weg hoch zum aussichtspunkt der torres. oben angekommen genossen wir den blick auf die torres in der abendsonne und machten sogar noch ein gruppenfoto (der chinese fehlte leider, weil er total erschoepft im zelt eingeschlafen war - wahrscheinlich sogar ohne abendessen).

der fuenfte tag begann fuer mich sehr frueh. um viertel vor sechs machte ich mich zusammen mti der hollaenderin auf den weg, um die torres bei sonnenaufgang zu sehen. schon beim aufstieg trafen wir den chinesen, der sich bereits auf dem weg nach unten befand. oben praesentierten sich uns die torres zwar nicht ganz im postkartenrot, aber es war trotzdem eine schoene stimmung. und wen kreuzten wir beim abstieg vom mirador? genau, die jeansfraktion! zurueck im camp haben wir die zelte abgebrochen und uns auf den rueckweg nach puerto natales gemacht. auf den letzten kilometer unterhielten wir uns praechtig mit den komischen. deshalb werden sie jetzt neu getauft und sind nun "die ein bisschen komischen"!

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