Freitag, 4. Januar 2013

Zustaende wie in Afrika














Frisch gelandet in Windhoek (Namibia), voller Abenteuerlust und Entdeckergeist, wollten wir unseren Camper abholen. Leider stand keiner zur Verfuegung. Das war der Beginn unserer Odysse mit dem Murphy-Auto. Nach vierstuendiger Wartezeit konnten wir langsam erahnen, dass wir heute kein Auto bekommen wuerden. Wir hatten zum Glueck sowieso noch eine Nacht in Windhoek eingeplant und waren so erst ein bisschen aus dem Takt. Am naechsten Tag konnte es dann losgehen, selbstverstaendlich nach langem hin und her und titata. Zuerst auf der falschen Seite in das Auto eingestiegen und dann gemerkt, dass in Namibia Linksverkehr herrscht. Jetzt muss man noch wissen, dass auch das ganze Cockpit spiegelverkehrt ist! Nach ungefaehr sechs Abzweigern war die Frontscheibe dann genug geputzt, geblinkt hat es nie!

Unsere erste Station hiess Mariental, wo wir auf einem schoenen, abgelegenen Campingplatz unser Zelt aufschlugen. Es hatte nur drei Stellplaetze und alle hatten ein separates WC mit Dusche sowie eine Grillstelle. Wir haben uns bereits in Windhoek unser Silvestermenu gekauft (kleiner gemischter Salat, T-Bone-Steaks und Bratkartoffeln). Dazu genossen wir einen suedafrikanischer Shiraz und zum grillen ein paar Buechsen Bier. Gegen Mitternacht sind wir dann noch zur Bar gewandert und haben das neue Jahr mit einem Kahalari-Ferrari-Drink eingelaeutet (Tanja hatte einen ziemlichen Tirgel).

Am naechsten Morgen ging die Reise weiter Richtung Sesriem und den hoechsten Sandduenen der Welt im Sossusvlei. Ab diesem Punkt wechselt auch die Strasse von asphaltiert zu Schotter. Nach ungefaehr der Haelfte der Strecke hatten wir einen platten Reifen. Also Reifen wechseln bei knapp vierzig Grad, mitten in der Wueste - Danke Murphy! Nach holpriger Fahrt kamen wir im Sossusvlei-Campside an. Den Sonnenuntergang genossen wir auf einer nahegelegenen Duene mit herrlichem Blick ueber die grosse Lehmsenke welche ein imposantes Naturschauspiel darstellt. Schon auf dem Weg dahin sahen wir etliche Springboecke und Strausse.

Am naechsten Morgen fuhren wir bereits um halb Sechs ab, um den Sonnenaufgang auf einer Duene rund 45 Kilometer im innern des Sossusvlei zu erleben. Danach ging es noch 20 Kilometer weiter zu den hoechsten Duenen (ca. 300m) der Welt und dem imposanten Dead Vlei. Im Sommer ist diese Lehmsenke total ausgetrocknet und beheimatet ettliche Baumfragmente was zu einem skurrilen und faszinierenden Gesamtbild verschmilzt.














Die Rueckfahrt war dann trotz der sehr schoenen Eindruecke nicht so toll. Denn wir wurden waehrend der Fahrt von einem Rad ueberholt, und zwar von unserem Eigenen. Wir hatten Glueck im Unglueck und konnten schnell anhalten. Wie sich das Rad loesen konnte ist uns ein Raetsel aber wiedereinmal sind wir mitten in der Wueste gestrandet. Nach langem hin und her mit unserem Autovermieter stand fest, dass ein Mechaniker von Windhoek geschickt wird, der das Auto vor Ort reparieren soll. Wir wollten eigentlich noch eine Nacht auf dem Soussuvlei Campsite uebernachten, aber unser Zelt war ja auf dem kaputten Auto. Also mussten wir, wohl oder uebel, in der Lodge nebenan einchecken. Unsere anfaengliche Verzweiflung verflog ein wenig als wir mit den leicht feuchten, eisgekuehlten und nach Lavendel duftenden Frottee-Tuechern unsere Nacken betupften und gleichzeitig am Welcome-Drink schluerfen durften. Der Mechaniker der fuer den Abend angekuendet war, kam dann am naechsten Morgen. Wir uebergaben ihm die Schluessel und begaben uns an den Pool. Nach etwa einer Stunde kam die Nachricht, dass der Mechaniker selber eine Autopanne hatte. Die Lodge schickte ihm einen Fahrer, der ihn zu unserem Auto brachte. Erstaunlicherweise hatte er am fruehen Nachmittag das Auto tatsaechlich wieder flott gekriegt.

Eigentlich wollten wir an diesem Tag weiter bis nach Swakopmund fahren, aber durch die Verspaetung mussten wir einen Zwischenstop in Solitaire einlegen. So sind wir also erst heute weiter nach Swakopmund, an die Atlantikkueste Namibias. Etwa zehn Kilometer vor Swakopmund wollten wir einen ueblichen Checkpoint passieren und wurden herausgewinkt. Der freundliche Polizeibeamte wollte uns darauf aufmerksam machen, dass das vordere Nummernschild herunterhaengt und nur noch mit einer Schraube befestigt ist...

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