Freitag, 27. Dezember 2013

wüste hier, wüste da














nach einem kurzweiligen flug sind wir in bogotà angekommen und sofort schlafen gegangen. rückblickend hatten wir dadurch kaum einen jet-leg. am nächsten morgen hat es geregnet und wir gingen ins botero museum. übrigens ein guter tipp für alle, die bei der festtagsvöllerei voll zugeschlagen haben... schaut ein paar botero-bilder an und ihr fühlt euch rank und schlank.

am nachmittag wurde das wetter besser und sofort kam mehr leben in die stadt. extrem viele strassenverkäufer und strassenküchen sorgten für geschäftiges und buntes treiben. bogotà ist auch bekannt für seine graffitis. das sind nicht einfach tags, welche aufwendig dargestellt werden, sondern da werden geschichten erzählt, missstände dargestellt und hoffnungen geweckt. und das in einer art und weise in der die graffitis nicht verschandeln sondern als kunstwerke zum stadtbild gehören. der charme der stadt hält sich in grenzen. lediglich ein kleiner kolonialer stadtteil strahlt etwas behaglichkeit aus. es hat jedoch ein paar coole bars und restaurants, die mit ihrem eigenen stil bei uns voll im trend liegen würden.
am nächsten morgen ging es dann zeitig los nach neiva. auf der fünfstündigen busfahrt ist mir aufgefallen, dass es am strassenrand tausende von restaurants hat. jeder hat plastiktische und -stühle rausgestellt und bietet poulet mit reis an. also die nachfrage kann nie so gross sein wie das angebot - es ist mir ein rätsel.
in neiva angekommen hat uns ein collectivo über villavieja direkt in die desierto de tatacoa geführt. dort bezogen wir eine einfache unerkunft mit fliessend kalt wasser. da es am vortag geregnet hatte, war es nicht mehr erdrückend heiss und wir machten uns in der abendsonne auf, um die nahegelegenen erdformationen zu erkunden. das ideale licht zeigte uns die skurrilen gebilde von ihrer schönsten seite. die ausgehöhlten felswände und rinnen wurden von den seltenen, dafür umso heftigeren regenfällen gestaltet. zusammen mit den riesigen kakteen ist diese wüste schon fast unwirklich.
beim abendessen hatten wir die wahl zwischen kuh und huhn. dank unserer erfahrung wählten wir das huhn. unsere tischnachbarn, nicht weniger erfahren, die kuh. die hatten also beide die gabel total verbogen und wahrscheinlich eine sehnenscheidenentzündung vom fleisch schneiden.
nach unserem weihnachtsessen gingen wir dann noch zum observatorium um den gewaltigen sternenhimmel zu beobachten. aufgrund des trockenen, klaren wetters, das fehlen von luftverschmutzung und der nähe zum äquator eignet sich die tatacoawüste bestens für astrologische beobachtungen. wir hatten einen kurzen, einstündigen vortrag über orion und seine kollegen, mitsamt griechischer mythologie und laserpointer. das war einmal ein etwas anderer heiliger abend, aber auch sehr besinnlich und in einem lichtermeer. Dazu vielleicht ein musikalischer tipp : dj muy viejo hombre - una estrella.
am weihnachtsmorgen mussten wir früh aus den federn, weil wir uns von den jungs in der unterkunft zu einer besichtigung der 9km entfernten grauen wüste haben überreden lassen. eigentlich sind es ja lediglich ausgewaschene bachbeete, aber es ist erstaunlich, wie die einheimischen dies gekonnt als touristenattraktion verkaufen können. also fuhren wir mit nacho und heide auf den motorrädern los. nacho teilte mir sein ernormes wissen über die vorbeirauschende natur mit: ´da vorne auf der rechten seite haben wir wüste und auf der linken seite auch wüste´. nach 5 minuten : ´da drüben ist die wüste und auf der anderen seite...wüste´. während einer kurzen wanderung durch die imposante landschaft kamen dann noch diverse hinweise zu fauna und flora dazu (wobei ich den wahrheitsgehalt bei einigen informationen bezweifle). sie haben sich gekrümmt vor lachen, als sie uns die weichen blätter vorführten, die ihre grossmutter als klopapier genutzt hat. aber die landschaft ist zweifellos grossartig.














kaum zurück von der tour gingen wir mit dem collectivo und einem chicken-bus weiter ins tierradentro. mitten in den anden strandeten wir in einem kleinem dörfchen und bezogen ein bescheidenes zimmer - sehr zur freude von tanja wieder ohne warmes wasser. am nächsten morgen machten wir uns auf den weg die bekannten grabstätten und steinfiguren, welche keiner kultur klar zugewiesen werden können aber ungefähr aus dem 7. und 9. jahrhundert stammen, zu besuchen. eine wanderung in einer fantastischen bergwelt verbindet die verschiedenen fundorte. beim ersten fundort wurde uns eine lucke im boden geöffnet und wir konnten die überdimensional grossen stufen in ein felsloch hinuntersteigen. unten sah man dann in die aus dem vulkangestein rausgehauenen grabgewölbe, welche zum teil mit wandmalereien verziert waren. danach ging es wieder die steilen stufen hoch und uns rann der schweiss bei gefühlten 50 grad nur so runter. nach dem vierten grab fragten wir dann mal, wieviele noch so kommen...insgesammt seien es 24...neeeeeeein, morgen können wir nicht mehr laufen!! wir beschränkten uns dann auf die eindrücklicheren.















um halb zwei nahmen wir dann an der kreuzung erneut den chicken-bus, der uns in rund vier stunden nach popayan bringen sollte. wir hatten schlussendlich fünfeinhalb stunden und ich weiss jetzt wie sich ein eiswürfel im shaker fühlt, nur darf der eiswürfel nach 30 sekunden wieder raus!! dreiviertel der strecke war die strasse voll schei... und wir haben rausgefunden, dass an heiligabend ein grosses unwetter herrschte, welches ziemlich viel zerrstörte. selbst jetzt, während dem schreiben, macht mein kopf bewegungen wie der dackel auf der hutablage.

3 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hola vos dos!
Das klingt ja nach ner Menge Spass! Hab sogar den Estrella Song gespotified und denn Witz dann auch noch gecheckt;)

Ich wünsche euch noch viele spannende Reiseabenteuer und natürlich einen tollen Rutsch in's 2014.

Buen viaje,
Miguel aka Nützi

Stephan&Katja hat gesagt…

Schade, hast du dich beim schreiben des Beitrags nicht gefilmt, diesen Dackelkopf hätte ich auch gerne gesehen;-).

Stephan&Katja hat gesagt…

Schade, hast du dich beim schreiben des Beitrags nicht gefilmt, diesen Dackelkopf hätte ich auch gerne gesehen;-).