Mittwoch, 1. Januar 2014

duenne luft und rauchende colts















nach der beschwerlichen reise sind wir auf der anderen seite des andenkamms (kolumbien zaehlt 3 davon) angekommen. in popayan freuten (dabei blieb es) wir uns auf eine warme dusche, weil beim chickenbus ueblicherweise alle tueren und fenster offen sind und wir somit unter schuettelfrost litten.
popayan ist ein kleines kolonialstaedtchen, welches fuer seine weiss gekalkten fassaden beruehmt ist und neben cartagena die eindruckvollste koloniale siedlung darstellt. das staedtchen eignet sich wunderbar um auszuspannen und wir blieben gleich 2 tage dort. hier hatten wir auch ein lustiges taxierlebnis: das taxi hatte doch tatsaechlich zwei hupen, eine normale und eine die quasi den frauen nachpfiff bzw. nachhupte.
frisch erholt ging es dann weiter nordwaerts nach cali. die drittgroesste stadt kolumbiens ist bekannt fuer sein salsa-fieber. wir bemerkten das bereits im taxi vom busterminal zum hotel als der taxifahrer waehrend dem fahren freihaendig salsabewegungen vorfuehrte und lauthals die musik aus dem radio mitsang. cali ist aeusserlich nicht sehr ansprechend, aber wie schon erwaehnt liegt die kraft der stadt im temprament der einwohner. am abend war noch feria de cali, eine art volksfest mit umzuegen und allem was dazu gehoert. wir gingen in den park wo sie ein gigantisches beizlifest (las tascas) aufgestellt hatten, mit einer live salsaband und viel bier.













bereits am naechsten morgen nahmen wir den bus nach manizales. die mittelgrosse universitaetsstadt befindet sich in einer gruenen berglandschaft und ist der ausgangspunkt fuer ausfluege in den nationalpark los nevados. manizales ist sehr verzettelt. es hat verschiedene zentren auf verschiedenen 'gipfeln' und die stadt zieht es auch in die diversen taeler. es gibt auch eine gondelbahn die irgend etwas verbindet, aber wir wissen auch nicht genau was - wir haben die logik der stadt nicht kapiert.
unsere idee war es, gleich am naechsten tag eine dreitaegige trekkingtour durch den nationalpark los nevados zu unternehmen. leider ist nicht immer alles so einfach wie man es sich vorstellt. der tourenanbieter hatte naemlich muehe einen guide fuer die tour zu finden und musste uns auf den naechsten tag vertroesten. also suchten wir am naechsten tag eines der vielen thermalbaeder in der region auf  um etwas zu chillen.
die termales el otoño haben eine schoene parkanlage und diverse heisse pools  rund um ein nobelhotel  mit bungalows. alles sehr elitaer und in einem kleineren pool versammlten sich einige typen und eine chica mit silikonbruesten, die aus einem film ueber kolumbianische drogenbosse von quentin terrentino enstprungen sein koennten. nach hinten gegelte haare und vernarbte gesichter, wie man es sich vorstellt. ich haette gerne ein foto gepostet, aber wenn ich die fotografiert haette, haetten die mir gleich in die augen geschossen und den rest des magazins in meinen oberkoerper entleert. aber zum glueck habe ich mir bei fiehlmann eine schussabweisende ray-ban gekauft  und trage grundsaetzlich immer eine kugelsichere weste. so habe ich mich nur kurz geschuettelt und sofort mein schweizer armeemesser  gezueckt... scheisse flaschenoeffner... wieder zuklappen, grosse klinge klemmt... ok, der zahnstocher muss reichen... sorry, jetzt ist es mit mir ein bisschen durchgegangen.














unsere trekkingtour stand weiterhin unter keinem guten stern, als sich auch fuer den folgetag kein guide finden liess. ja, die naechsten tage waren auch silvester und neujahr, so ziemlich die heilligsten tage in kolumbien. bei einer anderen agentur fanden wir dann doch noch einen guide fuer 2 tage. aber die agentur hinterliess bei uns einen komischen eindruck. trotzdem packten wir unsere sachen um zuerst mit der normalen gruppe auf den gipfel des nevado de santa isabel zu steigen und anschliessend mit dem guide zu einem refugio, wo wir haetten uebernachten koennen, weiter zu gehen. um 5 uhr morgens starteten wir dann mit der gruppe und unserem guide gabriel. als erstes fragte er uns wo wir unsere zelte haetten, da die huette keine betten habe. wir hatten natuerlich keine zelte, aber gabriel konnte uns matten organisieren um dann im korridor der huette zu uebernachten. mit dem gelaendewagen fuhren wir dann 2.5 stunden ueber eine sehr holprige piste in den park hinein. auf rund 4200 meter ueber meer starteten wir unsere wanderung und erreichten nach gut 2 stunden den gletscher unterhalb des gipfels von santa isabel (5100) auf 4800 meter ueber meer. wir wanderten das erste mal auf dieser hoehe und die duenne luft setzte uns ganz schoen zu. die landschaft war gigantisch und auch das wetter war sehr gut, so dass wir den rauchenden vulkan nevado del ruiz sehen konnten.
nach einer kurzen rast stiegen wir wieder ab und gabriel sagte uns so nebenbei, dass wir jetzt noch 7 stunden zum refugio laufen muessten. in der agentur hatten sie von einer gesamten laufzeit von 7 stunden gesprochen. uns war jetzt klar, das geht zeitlich nie und nimmer auf. wir wuerden mit allen anderen zurueck nach manizales fahren. irgendwie musste es einfach so sein. doch diese wanderung auf diese hoehe war sehr eindruecklich. im abendrot holperten wir in den jeeps zurueck richtung manizales.
ziemlich durchgeschuettelt und nach einer dusche machten wir uns auf, unser silvestermenu zu geniessen. das wurde dann ein noch schwierigeres unterfangen als einen guide fuer eine mehrtagestour zu finden, denn am 31. dezember arbeiten nicht nur die guides nicht, sondern es haben auch alle restaurants geschlossen... die restaurantkette 'pero loco' erbarmte sich aber scheinbar allen kochmueden, familienlosen und uns zwei... ein spiessli mit pommes und einer gruenen tomate als garnitur war alles was wir ausser einem perro loco (hot dog) kriegen konnten... feliz año nuevo.

1 Kommentar:

Stephan&Katja hat gesagt…

Feliz año nuevo!
Wir wünschen Euch für die nächsten Tage mehr Glück mit warmen Duschen und köstlichem Essen.